DANKSCHREIBEN VON PATRICE M. – JUNI 2020


Lieber Stiftungsrat und liebe Spender und Spenderinnen,

Es ist Zeit, kurz inne zu halten, um einen schon lang gehegten Wunsch endlich auf unser nach Liebe, Hoffnung und Vertrauen duftendes Papier zu bringen. Wir, das heisst unsere ganze Familie, möchten Ihnen ALLEN unser riesiges Dankeschön aussprechen und auch unsere klare Erkenntnis vermitteln, dass es uns, in dieser Form, ohne Ihre so immens wichtige Hilfe nicht mehr geben würde.
Es war wie ein böses Erwachen aus einem süssen Traum, unsere, in unseren Augen kerngesunde, Tochter Sheiry war gerade 14 Monate alt, als sie aus heiterem Himmel einen schweren Epilepsieanfall hatte. Schon dass sie diesen überhaupt überleben durfte, zeigt uns heute fast 6 Jahre später, dass unser, in unserem Leben stets präsente, liebe Gott einen ganz spezieller Weg für unsere Tochter ausgesucht hatte.

Der Grund dieses starken Epianfalles war niederschmetternd, ein Gehirntumor hatte sich zwischen den Lebensnerven, die zwischen der rechten und linken Kleinhirnhälften verlaufen, gebildet, was 3 schwierige Gehirnoperationen nötig machten. Aber leider nicht genug, denn dieses Astrozytom, das man übrigens, wegen der lebensbedrohlichen Lage, nicht ganz herausoperieren konnte, sendete von da an immer wieder Zysten in die beiden Kleinhirnhälften, die sich mit einem sehr zähflüssigen Liquor füllten, was unzählige Operationen nach sich zogen, um diese mit winzigen Kathetern (Shunts) anzustechen, damit sie sich entleeren konnten. Ohne diese Eingriffe hätte Sheiry den dadurch entstehenden Hirnüberdruck nicht überlebt. Diese Situationen entstanden auf Grund des zu kleinen Platzangebotes für das Kleinhirn, dass durch diese Zysten (manchmal bis zu 4 gleichzeitig) an die Gehirnwand gedrückt wurde, was viele komplizierte Nebeneffekte verursachte, wie zum Beispiel Gleichgewichtsverlust oder starkes Augenschielen. Eigentlich wurde uns gesagt, dass keine Kinder mehr als 8 solcher Operationen überlebt hätten, doch wir wurden ALLE eines Besseren belehrt ! 

Denn mittlerweile hatte Sheiry in diesen fast 6 Jahren über 30 solcher Eingriffe über sich ergehen lassen müssen. Wenn man dazu noch weiss, dass es jedes Mal mindestens 2 MRT dazu gab, wie auch noch viele Computertomographien, die allesamt mit einer Vollnarkose verbunden waren, hat unsere Kriegerin, ein besseres Wort gibt es nicht (!), auch bereits weit über 70 davon ausgehalten.
Nun, was dies alles an Emotionen, Hoffnungen, Enttäuschungen, Abstürzen und Hilfeschreie in unserer Familie auslöste, würde ein grosses Buch füllen…
Wir haben einen sozialen, finanziellen und gesellschaftlichen Niedergang erleben müssen, haben dass alles nur geschafft, weil wir Hilfe bekommen haben.

Nun haben wir auch eine Stiftung gefunden, die uns, dank Ihnen, liebe Spender und Spenderinnen, auch finanziell helfen konnte, damit nebst der Sozialhilfe, die wohl alles lebensnotwendige abdeckt, aber natürlich keine Möglichkeiten gibt, einmal auswärts Essen zu gehen oder ins Kino oder eine Schiffsfahrt zu unternehmen, geschweige denn 1 Woche Urlaube geniessen zu dürfen…, auch einmal etwas Ausserordentliches erlebt werden darf !

Doch wir bleiben stark, nur schon weil wir dies unserer Sheiry schuldig sind, denn sie reisst uns immer wieder mit ihrem unbändigen Lebenswillen mit, sie zeigt uns, dass Aufgeben keine Option ist und dass uns nur der liebe Gott genau sagen wird, wann wir ein neues, anderes Leben bekommen werden, denn ER allein weiss, warum und wie lange es uns gibt !
Unser Kampf geht weiter und darum unser herzlichstes Dankeschön an SIE ALLE !

Mit unseren liebsten Grüssen und allerbesten Gesundheitswünschen

Patrice, Kenia, SHEIRY, Shelby und Jade